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Senioren- und Pflegeberatung wurde im Werra-Meißner-Kreis stetig ausgebaut

„Für ältere Menschen ein gutes und barrierefreies Wohnumfeld zu schaffen, Infrastrukturen zu erhalten und die medizinische Versorgung zu sichern, müssen auch in Zukunft eine Schwerpunktaufgabe der Kreispolitik sein, um den demografischen Wandel zu gestalten. Um dem Wunsch der Menschen zu erfüllen, möglichst lange in der häuslichen Umgebung wohnen zu bleiben, braucht es weiterhin konkrete Projekte. In der Zertifizierung zum „Familienfreundlichen Landkreis“ haben wir dazu konkrete Maßnahmen benannt“, zieht Landrat Stefan Reuß Bilanz.

„So wurde bereits 2006 das Projekt Freiwillige Senioren- und Demenzbegleitung mit dem Ziel gestartet, die Unterstützung älterer Menschen im häuslichen Umfeld zu fördern. Dabei steht der soziale Kontakt an erster Stelle. Auch seit 2006 steht allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Organisationen das Seniorenbüro zur Verfügung. Es berät alle, die sich mit Themen rund um das Leben im Alter befassen oder selbst davon betroffen sind. Seit 2011 wird die Arbeit des Seniorenbüros durch die Anbindung des Pflegestützpunktes Werra-Meißner ergänzt. Dieser arbeitet in gemeinsamer Trägerschaft des Werra-Meißner-Kreises und der Verbände der Pflegekassen, hier vertreten durch die AOK“, erläutert der Landrat und verweist weiterhin auf folgende Entwicklungsschritte:

„Komplettiert wurde das Angebot durch die Beratungsstelle Technik im @alter, die 2014 an das Seniorenbüro/Pflegestützpunkt des Werra-Meißner-Kreises angegliedert wurde. Sie informiert und berät über technische Hilfsmittel, die im täglichen Leben unterstützen oder pflegenden Angehörigen die private Pflege erleichtern können.

Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ wurde im Jahr 2015 in Witzenhausen im Trägerverbund des Diakonischen Werkes, dem lokalen Bündnis für Familie, dem Seniorenrat und dem Allgemeinen-Studierenden-Ausschuss der Universität Kassel-Witzenhausen gestartet. Zur selben Zeit begann die Einführung des Case-Managements in der Hilfe zur Pflege, um zusätzliche Beratung zu bieten und eine Heimaufnahme möglichst lange hinausschieben zu können.

2015 fand auch die erste Messe „Technik im @alter“ statt und informierte über technische Möglichkeiten, die den Alltag von Senioren und deren Angehörigen erleichtern, mit dem Ziel, selbstbestimmt so lange wie möglich ein eigenständiges Leben zu Hause zu führen. Sie stand unter dem Motto: „Lebensqualität ein Leben lang“ und zeigte in den Bereichen Sicherheit, Mobilität, Kommunikation, Gesundheit und Wohnen Lösungswege und Alternativen auf, um weiterhin an einem selbstständigen Leben teilzuhaben.

Das Projekt „Aktivierender Hausbesuch“ begann im Jahr 2016, als Gesundheitsförderung für Menschen, die ihre Wohnung nicht oder kaum mehr verlassen können mit dem Ziel, Selbständigkeit und Lebensqualität zu verbessern, Isolation und Vereinsamung vorzubeugen und auf diese Weise einer Demenzerkrankung vorzubeugen, eine häusliche Pflegesituation zu stabilisieren und/oder eine Pflegeheimaufnahme hinauszuzögern und im besten Fall zu verhindern. Ergänzt wurde dieses Projekt noch um die Initiierung des Programms „Demenzbeauftragte in Arztpraxen“.

Der erste Masterplan Seniorinnen und Senioren im Werra-Meißner-Kreis erschien 2017 mit Analysen und Handlungsempfehlungen. Als Ergebnis der Empfehlungen wurde die Tagespflege für Seniorinnen und Senioren durch freie Träger kreisweit weiter ausgebaut.

Regelmäßig erschienen auch die Broschüre „Wohnen für alle – Barrierefreies Wohnen im Werra-Meißner-Kreis“, „Demenz – was nun?“, „Besser Wohnen zu Hause – Maßnahmen zur Wohnraumanpassung“ sowie „Seniorenwegweiser - Wegweisers Älter werden und Pflege“.

2019 fand schließlich der 1. Seniorentag im Werra-Meißner-Kreis statt. Neben einem Fachvortrag und verschiedenen Workshops, wurde ein buntes Programm an Mitmachangeboten zur Prävention, zur Gesundheitsförderung und zur Sicherheit angeboten und es wurde aufgezeigt, welche Angebote es im Kreis gibt.

Auch während der Pandemie stand das Seniorenbüro allen interessierten als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung“, unterstreicht Reuß.

Neben diesen Beratungsangeboten wurde seit dem Jahr 2006 das Angebot an stationären Pflegeplätzen durch freie und private Träger kreisweit flächendeckend ausgebaut. Private Investoren schufen seit dem Jahr 2014/2015 barrierearme Wohnkomplexe überwiegend für Seniorinnen und Senioren in Hessisch Lichtenau, Bad Sooden-Allendorf und Eschwege.

„Mit unserer an der Realität orientierten Sozialplanung konnten wir in den letzten Jahren viele Neubauprojekte in die richtige Richtung der aktivierenden und beteiligenden Wohnformen bringen. Darüber bin sehr froh. Ein weiteres Herzensprojekt von mir war der Wellnesstag für pflegende Angehörige, den wir zweimal im Jahr in der Werrataltherme in Bad Sooden-Allendorf durchgeführt haben. Die große Dankbarkeit der pflegenden Angehörigen für diese Anerkennung ihres wahrhaftig schweren Einsatzes war mir immer Motivation, für die Verbesserung der Lebens- und Wohnverhältnisse zu kämpfen“, so Landrat Stefan Reuß abschließend.

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